Tag: 15. September 2016

The show must go on

Aus der kleinen Serie „Der bessere Buchtitel“:

Die Welt durch die Brille der Verstellung
(Frei nach Schopenhauer. – Das sind leicht gekünstelte Sprachspielereien, ohne tiefere Bedeutung. Dennoch lässt sich aus dem Anklang an die originale Überschrift „Die Welt als Wille und Vorstellung“ etwas lernen: Die Veränderung des Titels geht ja rhythmisch nicht auf. Aus Vórstellung wird Verstéllung; die Betonung springt von der ersten auf die zweite Silbe. Und mit dieser Akzentverschiebung wechselt die Art der Weltbeziehung. Hier, bei der Vorstellung, rückt eine spezielle Stellung der Welt zu mir in den Vordergrund; dort, bei der Verstellung, stelle ich mich der Welt so dar, dass ich mich ihr überhaupt nicht mehr stellen will. Was aber nicht gelingt. Vielleicht lässt sich der Nachdruck, der auf die Stellung gelegt wird, so lesen: Auch bei der Verstellung stelle ich mich, ob ich will oder nicht.)