Tag: 30. April 2017

Wie soll das gehen?

Das Unmögliche möglich machen – wie oft hören wir diese Formel, wenn scheinbar aussichtslose Situationen wieder gewendet werden, so dass sie eine Perspektive bekommen. Dabei ist der Satz logisch unsinnig, viel törichter als die strukturgleiche Wendung der anderen Modalkategorien. Unnötiges kann nötig sein, etwa wenn ein vermeidbarer Fehler sich als entscheidende Bedingung entpuppt, eine Sache im Ganzen richtig werden zu lassen. Und Unwirkliches vermag selbstverständlich wirklich zu werden, mindestens aber wirksam. So geschieht es dort, wo flüchtige Worte performative Kraft entfalten und nichts als ein ritueller Spruch die Realität einer Lebensgemeinschaft begründet oder die reine Einbildung kräftig genug ist, unser Handeln zu steuern. Das Unmögliche aber ist ja kein Zustand, sondern das Urteil, das wir fällen, wenn trotz aller Bemühungen nicht möglich zu sein scheint, was hätte wirklich werden sollen.