Denken, Sprechen

Sieben Thesen zur Sprache:

  1. An der Sprache fasziniert den Menschen, dass er eine ganze Welt – nicht nur mitreißen, sondern vor allem – bilden kann.
  2. In der Sprache meint der Mensch eine Heimat zu finden, eine Parallelwelt zu seinen Lebenswirklichkeiten.
  3. Durch die Sprache orientiert sich der Mensch in seinen sozialen, psychischen oder ökonomischen Verhältnissen.
  4. Mit der Sprache beschreibt und bestimmt der Mensch einen Raum, in dem über Hierarchien, Wertigkeiten, Distanz und Nähe zu den Dingen oder zu Menschen entschieden wird.
  5. Über die Sprache täuscht sich der Mensch, weil er ihr, begeistert von ihren aufwendigen Leistungen, zu viel zumutet.
  6. Zur Sprache muss der Mensch eine kritische Einstellung entwickeln, will er sich nicht von ihr über seine Möglichkeiten betrügen lassen.
  7. Gegen die Sprache kann er allerdings nicht andenken, da sie niemals bloß ein Mittel des Geistes ist, sondern Geist selbst, so dass geistlos genannt zu werden verdient, wer sie nur als Mittel einsetzt.