Der Ton macht die Musik

Zur Ironie gehört nicht nur, dass ein Satz anders gemeint ist, als er gesagt wurde, sondern der versteckte Wille zum Wortgefecht. Sie will zum Widerspruch reizen, ohne sich erklären zu müssen. Ironie öffnet und garantiert ein hohes Niveau der Auseinandersetzung; denn nur jene, die ihre Bedeutungsverschiebungen hören und verstehen, also über ein geteiltes Wissen verfügen, eignen sich als Adressaten. Das unterscheidet Ironie vom Sarkasmus, dessen Hohn nichts will, als das letzte bissige Wort zu haben. Der Sarkast schließt; der Ironiker ist Gastgeber in einem intelligenten Gespräch.