Tag: 2. Februar 2017

Ohne Wenn und Aber

Keine Redeformel ist realitätsfremder als jene, die ein Wort verpflichten will „ohne Wenn und Aber“. Alles geschieht unter Bedingungen, nichts uneingeschränkt. Dafür sorgt letztlich die Zeit, die morgen radikal in Frage stellen kann, was heute noch selbstverständlich gilt. Was ernsthaft „wirklich“ genannt zu werden verdient, dem sind Grenzen gesetzt, die ihm eine Form geben; es lebt von seinen Verneinungen (dem, was es nicht auch noch sein kann), damit es eine wahrnehmbare, begreifliche, leicht zu fassende Gestalt bekommt.