Tag: 1. April 2018

Erstes und letztes Wort

Die Osternachtsliturgie der Kirchen umfasst in ihren Lesungen das gesamte Testament, vom Schöpfungsmythos über die Befreiungserzählungen bis zu den Berichten über das leere Grab. Der Bogen, der damit gespannt wird, hebt an mit der Bestimmtheit einer Weltordnung und reicht bis zum endgültigen Daseinsstatus, der nicht mehr Tod heißt. Auferstehung ist, so gelesen, die Wiederholung der Schöpfung unter Bedingungen ihrer Unmöglichkeit, das letzte Wort als erstes Wort: derselbe Ruf ins Leben wie am Anfang, nun aber über das Ende gesprochen.