Tag: 18. Dezember 2018

Besinnungslosigkeit

Wäre Gott so besinnlich gewesen, wie wir Menschen es zur Adventszeit und an den Weihnachtstagen als angemessene Lebenshaltung ansehen, es hätte nie Anlass gegeben, das Fest zu feiern. Die Nachricht von der Geburt des Sohns erzählt von der Hingabe und Zuwendung des Weltenherrn und ist alles andere als eine exklusive Familienidylle. Fremde werden beschenkt, und Fremde schenken, damit sie es nicht mehr bleiben. Alles ist angelegt auf Offenheit, handelt von weit ausgebreiteten Armen, von zeiterschütternden Irritationen, weniger von Andacht oder der fragilen Verwandtenseligkeit. Und die Geschichte zielt kaum auf Innerlichkeit, sondern auf Entäußerung.