Tag: 4. August 2019

Was bleibt, wenn die Formen wechseln?

Viel lässt sich erkennen über Tiefe und Weitsicht, Kraft oder Strenge einer Äußerung, wenn man die Formen wechselt: Man dürfte Philosophie nur dichten*. Und Liebeserklärungen ausschließlich in der Art einer schlüssigen Argumentation vortragen. Das überraschte Staunen käme als Befehl zum Ausdruck. Die Bitte wäre eingekleidet in eine Erzählung. Müsste man nicht die Beteuerung, Sätze seien wahr, als eine ihrer größten Verlegenheiten anerkennen; und aufs Schönste verlegen konstatieren, dass sie dennoch wahr sein können?

* Vgl. Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 58