Tag: 3. Dezember 2020

Am Limit

Noch ist, am Ende eines Jahrs, der Blick zurück intensiver als der in die Zukunft. Aber an diesen hängt sich die Sehnsucht, es könne sich bald wieder Schönes mit der Vorstellung verbinden, anderen und anderem zu begegnen, der Theaterbesuch Vorfreude wecken, ein Kinofilm zu langen Kneipengesprächen Anlass geben, die Fernreise unbeschwert angetreten werden, alles in allem: ein Finale der Naturkatastrophe Pandemie in Sicht sein, die uns Menschen zwingt, uns so unnatürlich zu verhalten. Wir sind an der Grenze. Und das meint vor allem: an jenem Punkt, an dem es nötig wäre, Abstand von sich selbst zu nehmen (den Kultur gewährt), um wieder zu sich zu finden. So verlieren wir uns, weil wir genötigt sind, bei uns zu bleiben.