Im Denken nimmt die Philosophie jene Sonderstellung ein, die im Leben der Mensch* innehat: Zweck an sich selbst zu sein. Nichts ist nutzloser als die Frage, wozu Philosophie nützlich sei. Diesen Effekt mag sie haben, aber auf ihn zielt sie nicht. Im Gegenteil gehört zu ihr all das, was solche Fragen an, oft stillschweigenden, Voraussetzungen mit sich führen. „Höre ich die Frage Wozu Philosophie? greife ich – einem unweisen Rat des dubiosen Dramatikers Hanns Johst folgend – nach meinem Revolver, um festzustellen, daß ich keinen besitze“, schreibt der Philosoph Hans Blumenberg.**
* „Denn vernünftige Wesen stehen alle unter dem Gesetz, dass jedes derselben sich selbst und alle andere niemals bloß als Mittel, sondern jederzeit zugleich als Zweck an sich selbst behandeln solle.“ – Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, BA 75
** Zu den Sachen und zurück, 13