Abschiedsstimmung

Nichts macht so verlegen, wie einen Abschied gut zu inszenieren. Das beginnt schon damit, den richtigen Zeitpunkt zu finden, der stets willkürlich gewählt ist – auf dem Erfolgszenit, kurz vor Toresschluss, aus Angst vor dem Abstieg, der Degeneration, bei den ersten Anzeichen der Nachlässigkeit und des Überdrusses? Und es hört nicht auf bei der Art, ein Verhältnis zu beschließen – nur gemeinsam oder souverän, selbstbestimmt, still, mit großem Tamtam, abrupt, besser vielleicht: schleichend, erschöpft oder mit aller Kraft? Da kann es kein gelungenes Vorbild geben. Nicht zuletzt, weil jedes gesetzte Ende nur verrät, dass das Ende noch nicht gekommen war.