Alles hat ein Ende

Seit einem Vierteljahrhundert, dem historischen Fall der Mauer, wird allzu oft vergessen, dass das Wort „Grenze“ mehr als eine negative Bedeutung besitzt: Die Grenze ist nicht nur der Ort, an dem etwas aufhört und gehindert wird, sondern auch die Form, durch die etwas überhaupt erst ist. Nichts ist wirklich, das keine Kontur hat: keine Obergrenzen, Wachstumserschöpfungen, Freiheitsbedingungen. Was jedem Designer geläufig ist, gilt allemal im Leben, auch im politischen: Gestalten bedeutet, Grenzen ziehen, damit Formen entstehen. Alles hat ein Ende, nur die Wurstigkeit hat keins.