Befreiungsakt

Viel weniger als gemeinhin angenommen steckt in dem Drang, Geschriebenes zu veröffentlichen, das Bedürfnis nach Selbstdarstellung. Man unterschätze nicht den Wunsch, sich vom Eigenen zu befreien. Einmal publiziert, muss sich der Autor mit seinen Gedanken und der Form, die er ihnen gegeben hat, nicht mehr selber auseinandersetzen. Er kann fortan anderen überlassen, die Sache weiter zu verfolgen, zu verbessern oder zu vergessen.