Bringen wir es hinter uns

Das Totengedenken ist die einzige Form der Erinnerung, die dem Vergessen dient. Wir entsinnen uns einer Vergangenheit, um uns von ihr zu verabschieden; so wie einst das Gedächtnis an die Verstorbenen eingeführt wurde, um sich von dem Gespenst zu befreien, mit ihnen ein Leben lang noch sprechen zu müssen, obwohl sie keine Antwort mehr geben können. Dass die Friedhöfe früher außerhalb der Stadtmauern ihren Platz fanden, lag weniger daran, dass den Toten eine letzte Ruhe gewährt werden sollte, als vielmehr, um den Abstand groß genug zu machen für die Lebendigen, die sich in ihren heiteren Geschäften nicht stören lassen wollten. Es tut gut, den großen (Lebens-)Geschichten, die Geschichte geworden sind, ein festes Andenken im Leben zu geben, wenn man von ihnen loskommen will.