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Rhetorik des Raums

Wie hohle Phrasen auch entstehen: Man kann von Menschen so klein denken, dass jedes ihrer eigentlich passenden Wörter plötzlich wie aufgeblasen erscheint, als viel zu groß geraten für das Leben, in das sie durch geringschätzige Anschauung eingekürzt wurden.

Pilatusfrage

Zu den großen Irritationen des Denkens gehört, dass das Ideal, dem es sich in allem verpflichtet weiß: Wahrheit, dem Menschen nichts schuldet, ihm, der sich doch anstrengt, diesem Leitmotiv genau zu entsprechen. Was auch immer das Ergebnis seiner Mühen sein wird, noch nie hat Wahrheit den glücklicher gemacht, der sie erkannte. Es sei denn: dass jene verstörende Differenz zwischen dem Wirklichkeitssinn und dem, was menschlich genannt zu werden verdiente, Anlass ist, nach Wahrheit noch einmal ganz anders zu suchen. Pilatus war in seinem Gerichtsgespräch mit Jesus nah dran, als er ihn fragte, was Wahrheit sei. Aber er wollte keine Antwort.

Sei nicht so faul

Ob nicht hinter den meisten unserer Ängste Bequemlichkeit steckt: also die Furcht, etwas ändern zu müssen? Statt des trostreichen Zuspruchs „Hab keine Angst“ wäre die Aufforderung „Sei nicht so faul!“ viel wirklichkeitsgetreuer und wirkmächtiger.

Alles oder Nichts

Was hast du?
Nichts.
Dann fehlt dir –
Alles?

Vorlaute Vegetarierin

Der Nachbar an der Fleischertheke, auf die Frage, ob der Aufschnittrest draufgelegt werden dürfe: „Das ist mir Wurscht“. Von der Seite der Kommentar: „Ist doch eh alles Käse.“