Das Nachtrauerspiel

So viele Menschen leben im Konjunktiv, weil sie einer falschen Entscheidung nachtrauern und sich wünschen, es könnte das Leben, die Arbeit, ein Spiel andern verlaufen sein. Was ihnen fehlt, ist die Chance zur Selbstdarstellung, die in aller Gewissheit des Eigenen mit einer Trias des lauten Triumphs auftritt: Ich bin wer; ich kann was; schaut her, was ich habe. Das lässt sich nicht in den Konjunktiv übersetzen, ohne unfreiwillig komisch zu wirken: hätte, könnte, wäre. Wie es auch keine Antwort erwartet, sondern allenfalls bewundernde Zustimmung. Interessanter freilich ist das ungelebte Leben allemal, wenn es zum Vorschein kommt.