Der blinde Fleck

„Ist mein Verständnis nur Blindheit gegen mein eigenes Unverständnis? Oft scheint es mir so.“ (Ludwig Wittgenstein, Über Gewissheit, Nr. 418)
Verdeckt meine Zuneigung nur meine generelle Abneigung? Lenkt meine Ehrlichkeit nur ab von meinen notorischen Lügen? Übertönt meine Beredsamkeit nur meine abgrundtiefe Verlegenheit? Haben meine Fragen nur den Sinn, meinen Hang zu übertünchen, auf alles eine Antwort zu geben? Verbirgt mein Zweifel nur meine generelle Gutgläubigkeit? Ist mein Dröhnen nur die Außenseite einer lautstarken Sehnsucht nach Stille? Und die leichtsinnige Geselligkeit enthält den strikten Wunsch nach Einsamkeit?