Der Genießer

Schon das Wort „Gegenstand“ oder „Objekt“, das einen Aspekt von Widerwilligkeit, des Fremdgebliebenen mit sich führt, mag erinnern an das, was Welt für einen Menschen darstellt. Sie ist das Ensemble all dessen, das sich erfolgreich gewehrt hat und dem impliziten Hang, der jede Einsicht, jede Erkenntnis und Erfahrung unwillkürlich begleitet, entkommen konnte: der Tendenz zur Einverleibung. Was sich im Charakterbild des Narzissten noch einigermaßen krude erhalten hat, Rücksichtslosigkeit gegenüber allem, das nicht „Ich“ heißt, dessen Instrumentalisierung und Enteignung, ist der heimliche Trend in einer Objekt-Beziehung, die ungehemmt danach trachtete, das Andere zu absorbieren, um sich dessen und seiner paradox zu vergewissern, indem es die Gegenständlichkeit auflöst. Der Narzisst hat gerade keine Welt, er ist sie sich selbst – was seine Einsamkeit erklärt. Und ihm ist letztlich der Genuss versagt. Denn eine Sache genießen bedeutet, sie wertzuschätzen durch eine letzte Distanzierung und Distinktheit, die selbst im Fall des kulinarischen Vergnügens, eine Speise aufzuessen, sich noch darin ausdrückt, dass sich das Vergnügen erfüllt, bevor sich Sättigung einstellt und die Lust sich erschöpft hat.