Die Gesetze des Wandels

Jeder Fortschritt beginnt mit einer Wiederholung. In der Kopie setzt die Veränderung an. Die Modifikationen mögen zunächst kaum merklich sein, bis sich durch Willkür, Lust am Bruch, Neugier oder Zufall ein einprägsamer Stil ausbildet, die nächste Maschinengeneration sich vorstellt, das Kunstwerk seine Besonderheit bekommt. Das ganz Andere entzieht sich der Erkenntnis. Das Eigene ist immer eine einzigartige Form des Fremden. Der Komponist György Ligeti hat die Abhängigkeit des Neuen vom Alten so beschrieben: „Unterwerfe ich mich völlig den Konventionen, ist mein Produkt wertlos. Stehe ich außerhalb jeglicher Konventionen, ist es sinnlos.“*

* Gesammelte Schriften, Bd. 2, 129