Eins nach dem andern

Der größte Unterschied zwischen der Lektüre eines Journals auf Papier und dem Lesen einer Zeitung im Internet: In der digitalen Ausgabe, bei gleicher Anzahl der Texte, fehlt die Dramaturgie. Wer blättert, ist genötigt, eines nach dem anderen aufzuschlagen, auch wenn er nicht fortlaufend aufnimmt, was geschrieben ist. Wer klickt, empfindet den Widerstand nicht mehr, den es bedeutet, eine Sache überschlagen zu haben, kennt die Spannung nicht, die sich beim Warten auf den nächsten Artikel aufbaut. Alles ist gleich weit vom Zentrum, dem lesenden Subjekt, entfernt. Und gibt sich so den Anschein, gleich geltend zu sein.