Fast Kunst

Klappern gehöre zum Handwerk, sagt der Volksmund. So machten die fahrenden Genossen im Mittelalter auf sich aufmerksam, mit einem Holzgerät, um ihre Produkte besser zu verkaufen. Das erzeugte ein diskretes Geräusch, wenn man es schwang, und wurde auch am liturgielosen Karsamstag eingesetzt statt der volltönenden Kirchenglocken. Wir klappern heute nicht mehr. Dafür plappern wir umso intensiver. Und meinen, auf diese Art dasselbe Ziel zu erreichen: die Aufmerksamkeit unserer Nebenmenschen für Augenblicke zu zwingen. Doch allzu oft gilt das Gegenteil. Plappern zerstört das Handwerk, weil im ungehemmten Redeschwall vieles erdrückt wird, das die Sache erst interessant macht: Neugier, das Geheimnis eines Entstehungsprozesses, die Kunstfertigkeit, der Ernst, nicht zuletzt die angemessene Distanz gegenüber dem eigenen Werk.