Fehlhaltung

Die edelsten Haltungen degenerieren zu Starrsinn und Prinzipienreiterei, wenn sie sich nicht immer wieder bewähren im Wandel des Lebens, der Strategien, des sozialen Umfelds. Aber taugen sie dann noch als feste Orientierungspunkte? Zumindest schränkt dieser Zwang, sich einzulassen auf neue Situationen, jene Einstellungen erheblich ein, die sinnvoll als Haltung gelten können: auf formale Eigenschaften, über die höchst differente Zustände und der Veränderungsdruck abgebildet werden können, ohne sich dabei aufzugeben. Am Ende bleiben vor allem Lebenswerte wie Vertrauen, Respekt und Diskretion, die darum werben, zur Grundüberzeugung zu werden im Umgang mit anderen.