Freie Berufswahl

Auch wenn viele noch klassenkämpferisch Ausbeutung anprangern, über Entfremdung schimpfen oder den Warencharakter der Arbeit verdammen, so hat sich doch im modernen Unternehmer längst eine Figur herausgebildet, die das alles auf sich vereint. In ihrer jüngsten Variante, dem Gründer eines Startups, der sich selbst ausbeutet, sich Investoren kapitalhungrig verdingt, weil er so idealistisch ist, an den Erfolg seiner Entwicklung fest zu glauben, und so materialistisch, von ihm dereinst über die Maßen profitieren zu wollen, fallen Freiheit und der Fetischcharakter der Ware zusammen: Er konsumiert sich als Produzent und produziert sich als Konsument seiner eigenen Sache. Selbst diese Entfremdung nimmt er in Kauf, weil er meint, nur so sich realisieren zu können.