Fremd

Schon durch die Nennung bleibt „fremd“ nicht mehr fremd. Es hat sich eingefügt in die vertraute Grammatik einer Sprache, gerät unversehens durch die Beschreibung, was es denn nun genau sei, das da unbekannt und ungewohnt sich präsentiert, in die eigene Diktion. Das Denken bemächtigt sich des Fremden und schafft es in dem Maße, wie es sich systemisch gibt, die Unterscheidung zwischen dem Innen, dem Zugehörigen, und dem Außen, dem Sperrigen, als eine Differenz des Innen selbst aufscheinen zu lassen. Wir lesen das, wir reflektieren es, wir können es nicht anders ausdrücken – und wissen doch, dass es nicht stimmt.