Geschenkt

Der wichtigste Unterschied zwischen Heiterkeit und Trübsinn ist die Weise, wie sie weitergereicht werden: Die gute Laune lässt sich schenken und ist weniger ansteckend; die schlechte hingegen wirkt schnell epidemisch, taugt aber nicht als Gabe und Zuwendung. In einem seiner üblicherweise knappen Stücke schreibt am 8. Januar 1910 der wunderbare Emile Chartier, der unter dem Namen Alain publizierte, über den Brauch der Neujahrsgeschenke: „Ich wünsche Ihnen gute Laune. Eben die müsste man schenken und geschenkt bekommen. Das wäre eine Aufmerksamkeit, die sowohl den Empfänger wie den Geber reich machte.“*

* Die Pflicht glücklich zu sein, 195