Identitätsstiftung

Das traditionsstiftende Gebot im Dekalog. das eine generationenübergreifende Verpflichtung formuliert – „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, daß dir der HERR, dein Gott, gibt“ (Ex 20,12) – , fordert mehr als ein versöhnliches Miteinander derer, die Freud in einen kulturgefährdenden Tiefenkonflikt verstrickt sah. Es wirbt für die Anerkenntnis der Diskretion in einem Verhältnis, das wie nichts sonst die eigene Identität prägt, und somit bedroht. Von denen, die einzig Auskunft geben können über die Anfänge der Nachgeborenen, sollte man nie verlangen, dass sie das ungebührlich tun. Was wüsste man schon über sich, wenn man zu wissen meint, was sich dem Wissen entzieht, hier wie dort.