Im Großen und Ganzen

Im Großen und Ganzen kann nichts schieflaufen.* Das ist die Wahrheit eines Satzes, der in seiner Bestimmtheit die ihm eingeschriebene Unbestimmtheit verschleiert und so weder Auskunft zu geben vermag über Irrtümer, Fehler oder Lügen, noch sinnvoll zu behaupten vermag, dass sie ausgeblieben seien. Die Kunst der amtlichen Rede ist, gerade so abstrakt zu sprechen, dass sich Vorstellungen noch einstellen, aber in ihrer widersprüchlichen Vielfalt zu keiner sinnlichen Anschauung, zu keinem Situationsbild zusammenfügen lassen. Das Große und Ganze ist nicht der Ort der Politik, sondern allenfalls der Philosophie.

* „Ich glaub‘, dass im Großen und Ganzen nichts schiefgelaufen ist.“ – Die Bundeskanzlerin im ARD-Gespräch am 2. Februar