Im Zwischenraum der Sprache

Es ist eine theoretische Trivialität, das Verstehen nicht allein mit dem Verständnis und über den Verstand zu erklären. In den Zwischenräumen der Sprache, in unwillkürlichen Gesten, der Betonung eines Worts, dem, was eine Gesprächsatmosphäre heißt, erschließt sich, ob man einer Sache innewird und sie einsehen kann. Jeder, der bemerkt, wie ein kleiner Konflikt durch den schlichten Text eines Maildialogs aufbricht, wünscht sich, es könnte sich digital erschließen, wie die Worte gemeint waren. Da hilft auch die Überfülle der Emoticons nur begrenzt. Wir wissen das alles; und sind doch abhängig von den feinnervigen Sensoren für analoge Zwischentöne.