Immer das Gegenteil

Die Aufforderung „Vergiss mich!“, die das Ende einer tiefen Beziehung einläutet, ist so paradox wie die Gefühle in den Abschiedsaugenblicken. Wie soll man den Imperativ sinnvoll übersetzen? Absurd wäre, ihn als Erinnerung zu verstehen, zu streichen, was aus dem Gedächtnis verschwinden soll, ja den Verlust gar als Ergebnis eigener Anstrengung anzusehen. Besser bedeutet er: „Vergiss nicht, dich meiner zu erinnern, aber erinnere mich nicht an dich, damit ich dich vergessen kann.“