Karfreitag

An diesem härtesten aller Tage im christlichen Festkalender und dem befremdlichsten für jene, die ihn nicht feiern, ein Wort zur Liturgie: In ihr, der katholischen, wird der wichtigste Teil des Gottesdiensts, die Wandlung von Brot und Wein, beschlossen mit einem sich steigernden Dreiklang aus Präpositionen: „Durch ihn und mit ihm und in ihm.“ Er formuliert das Innenverhältnis der göttlichen Personen als eine Wesensbestimmung, die genauer wohl kaum sein könnte – klar, aber auch kühl. Menschlicher indes geht es zu an dem Tag, an dem nach altem Brauch auf die Einsetzungsformeln verzichtet wird, weil anderes im Blickpunkt steht: das Leiden des Weltenerlösers, das vorgestellt wird in den Geschichten des Testaments. Auch sie lassen sich in eine Präpositionsreihe bringen und verdichten. Passion bedeutet, so verstanden als Geschehen, das dem Menschen dient: mit dir, für dich, bei uns – Teilhabe, Hingabe, Verlässlichkeit. Nur, so knapp ist das nicht zu erzählen.