Kundengespräch

Der Kunde: Können Sie mir das einbauen?
Der Handwerker: So, wie Sie sich das vorstellen, geht das schon mal gar nicht.
K.: Wann können Sie kommen?
H.: Da muss ich erst mal schauen. Ich melde mich mit einem Termin.
Wochenlanges, vergebliches Warten. Am Telefon
K.: Sie wollten doch noch einmal anrufen?
H.: Mit wem spreche ich?

K.: Und? Wann klappt es?
H.: Sie glauben gar nicht, was bei uns los ist.
K.: Können Sie dennoch ein Angebot schicken?
H.: Da müsste ich vorher noch vorbeikommen. Sieht allerdings schlecht aus die nächsten Wochen.
Am nächsten Tag
K.: Guten Tag … ?
H.: Ich komme wegen des Einbaus.
K.: Aber wir hatten doch noch gar keinen Termin ausgemacht.
H.: Ich habe gerade Zeit.
K.: Aber ich kann jetzt nicht.
H.: Macht nix. Wenn Sie heute Abend zurück sind, ist alles fertig.
Am nächsten Morgen am Telefon
K.:  Wieso ist die Sache nicht erledigt?
H.: Mir kam kurzfristig was dazwischen. Ist nicht weiter schlimm. Das muss sich sowieso erst setzen.
K.: ?
H.: Ok. Ich komme nachher vorbei. Versprochen. Bin ohnehin in Ihrer Gegend.
Wochen später
K.: Sie wollten sich …
H.: Ja, ich wollte Sie gerade anrufen. Wir machen das morgen. Bestimmt.
K.: Wann?
H.: Zwischen 7 und 16 Uhr.
Der Einbau wird innerhalb von zehn Minuten abgeschlossen, weit nach 17 Uhr. Handwerker und Kunde begutachten das Ergebnis.
K.: Das ist doch schief.
H.: Das sieht nur so aus.
K.: Messen Sie doch selbst.
H.: Stimmt. Aber das geht nicht anders.
K.: Natürlich geht das anders.
H.: Hängen Sie doch was daneben. Dann sieht man das nicht.
K.: Das akzeptiere ich so nicht. Korrigieren Sie das, bitte.
H.: Tut mir leid, ich habe seit knapp zwei Stunden Feierabend. Und da bin ich genau.
Drei Tage später liegt eine saftige Rechnung im Postkasten
K.: Wie darf ich das verstehen?
H.: Ich habe Überstunden gemacht. Ich musste zwei Mal kommen. Ich habe Sie eigens eingeschoben.
K.: Das zahle ich nicht. Außerdem steht noch ein Besuch von Ihnen aus, um die Sache in Ordnung zu bringen.
H.: Das müssen Sie wissen. Solange Sie nicht die Rechnung begleichen, sehen Sie mich nicht wieder. Ich würde Ihnen allerdings raten …
K.: Jetzt mal halb lang.
H.: … da werden Sie mich noch von einer ganz anderen Seite kennenlernen.
K.: Das hätte ich gern schon längst, nämlich mit Qualitätsarbeit.
H.: Jetzt werden Sie nicht frech. Ich habe mich wirklich für Sie krumm gelegt, damit der Einbau zu Ende kommt. Normalerweise hätten Sie bis zum nächsten Jahr warten müssen.
K.: Da sagen Sie was Wahres: Schief und krumm. Das beschreibt das Resultat perfekt. Aber das ist auch schon das einzige Perfekte in dem Prozess.
H.: Sie hören von mir.
K.: Das haben Sie schon zu oft zugesagt. Und dann kam nichts.