Menschenleer

Die Eigenschaft „menschenleer“ wird in Metropolen immer mehr zum Luxusgut. Der eigene Garten erinnert daran, dass es einst die Sehnsucht nach dieser störungsfreien Qualität war, die ihn zum immobiliaren must have hat werden lassen. Und die lieben Nachbarn sorgen durch ihre sommerliche Dauerpräsenz auf den angrenzenden Grundstücken dafür, dass das Bedürfnis, unbeobachtet zu bleiben im eigenen Kokon und unbeschallt, in dem Maße wächst, wie es von ihnen unwillkürlich als romantisch entlarvt wird. So unheimlich das Menschenleere auf Plätzen ist, so heimelig wirkt es in den Lichtungen des privaten Alltags.