Neue Normalität

Nach und nach kristallisiert sich heraus, was in Zeiten der Ansteckungsgefahr die neue Normalität bedeutet: Das Leben wird abstrakter, weil die Atmosphären schwinden mit den Orten, die nicht mehr selbstverständlich aufgesucht werden können – Theater, Konzertsäle, Hotelbars, Fußballstadien, Märkte. „Wer denkt abstrakt? Der ungebildete Mensch, nicht der gebildete. Die gute Gesellschaft denkt darum nicht abstrakt, weil es zu leicht ist, weil es zu niedrig ist, niedrig nicht dem äußeren Stande nach, nicht aus einem leeren Vornehmtun, das sich über das wegzusetzen stellt, was es nicht vermag, sondern wegen der inneren Geringheit der Sache.“ So hat es Hegel notiert in einem kleinen Aufsatz von 1807.