Oh wie niedlich!

Alle Großfeste im Feierkalender gefährden sich selbst durch die Verniedlichung ihrer Sache. So geschieht es in der Weihnachtszeit, zu Ostern oder Karneval. Weil wir nicht mehr verstehen, was ein reflektiertes Verhältnis zur Naivität sein könnte, weil wir Arglosigkeit mit Unbedarftheit gleichsetzen, muss dort, wo das Staunen die einzig angemessene Haltung wäre, ein sentimentaler Kitsch eintreten und bildet Zuckerbäckerformen in dem Maße, wie sich das Pathos entleert hat.