Schöne neue Welt

Die Dystopien der Gegenwart, jene Untergangsszenarien und Verfallsgeschichten, in denen die Welt ungehemmt ihrem Ende zusteuert, unterscheiden sich von den modernen Utopien, den Vorstellungen von Fortschrittssegnungen und Innovationskraft, weniger, als es in der Gegnerschaft der beiden Positionen beschworen wird. In der Radikalität, mit der die abschreckenden Bilder vom nahen Abgrund als handlungsleitende Motive eingesetzt werden, verbirgt sich der starke Wunsch, auch künftig noch eine ideale Welt träumen zu können. So dass nicht wunder nehmen muss, wenn sich die Jungen dessen annehmen, was einst das Vorrecht der Älteren gewesen ist: sich das Verderben und den Zusammenbruch leidenschaftlich zu denken.