Status innocentiae

Nichts fordert die Verantwortung mehr als die Begegnung mit Menschen, denen man mit Fug den Stand der Unschuld zusprechen mag. Sie, die sich nicht selber schützen können, gilt es zu bewahren vor fremden Interessen, versteckten egoistischen Beweggründen, dem alltäglichen Geschäftsgebaren, das auf die Maximierung des eigenen Gewinns zielt und nicht zögerte, andere darüber in Unkenntnis zu lassen. Was als Marketing ökonomisch geadelt ist, verrutscht nicht selten in die Verlogenheit einer Sprache, der die Unbedarftheit nicht gewachsen ist. Es gibt eine uneingestandene Sehnsucht des harten business nach Echtheit und Unmittelbarkeit, die gleichwohl nicht versteht, dass schon das Aufeinandertreffen dieser beiden Welten für das, was aufs Schönste gedankenfrei und sorglos lebt, existenzgefährdend ist. Was die Idyllen zerstört? Dass wir die Faszination, die von ihnen ausgeht, für eine stille Aufforderung halten, daraus Nutzen zu ziehen.