Stiller Raum, stille Zeit

Als sei Stille eine Eigenschaft des Raums, wird sie umso mächtiger erfahren, je größer dieser ist. Das zeichnet die erhabene Präsenz eines Kirchenschiffs aus, in dem niemand sonst verweilt als der zufällige Stadtbesucher, der sich für den Augenblick abgekehrt hat von der Betriebsamkeit der Straße, dass sich die Atmosphäre unter dem Gewölbe wundersam verdichtet zu einem einzigen Gespür, trotz der versuchten Ablenkung durch farbenreiche Altarbilder, dem goldglänzenden Gepränge, dem geschmacklosen Blumenschmuck: dem, dass die Abwesenheit von allem nicht Nichts bedeutet, sondern Alles offenbart.