Tragödie und Farce

Einer der bekanntesten Sätze von Karl Marx beginnt mit einem Verweis auf den Erfinder der modernen Dialektik: „Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“* Angesichts der politischen Volten, mit denen das Landesparlament in Thüringen den Kandidaten der schwächsten Partei mit dem Amt des Ministerpräsidenten betraut hat, muss man das Umgekehrte mindestens genauso fürchten: Solche Ereignisse erscheinen zunächst als Farce und enden als Tragödie.

* Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, MEW 8, 115