Übermitteln

In der Kommunikation repräsentieren die Präpositionen den Qualitätsstatus einer Beziehung. Mit Menschen zu sprechen sei angeblich besser, als über sie zu reden. So formuliert ist die Regel freilich blanker Unsinn. Ob ein Gespräch gelingt, hängt nicht unwesentlich davon ab, dass es nachwirken kann in der Distanz, dass es Anlass gibt, die Themen weiterzudenken, dass es möglich ist, sich mit anderen über es auszutauschen. Wohingegen ein Miteinander, dem verwehrt ist, dass über das Verhältnis gesprochen wird, allenfalls in der heimlichen Liebelei seinen sinnvollen Platz hat. Und ein Übereinander, das nicht ins Mitsein drängt, in der Gewalt endet: dem Über-Fall. Nicht steht das Über höher als das Mit. Vielmehr ist ein Mit ohne das Über blind (vor Liebe), und ein Über ohne das Mit blind (vor Hass).