Um die Umwelt

Es schmälert die Sorge um die Welt nicht, wenn sie auf Formeln der Selbstverkleinerung des Menschen verzichtet. Dass wir der Natur zugehören, die wir zerstören, ist so richtig, wie es wahr ist, dass es als eine der delikaten Leistungen in der Entwicklung zum Menschsein und Menschlichsein anzusehen ist, sich von den natürlichen Bedingungen stilgerecht emanzipiert zu haben. So lässt sich mit Fug von „Umwelt“ sprechen, ohne gleich befürchten zu müssen, es könne in dieser Bezeichnung allzu sehr die Entfremdung mitbetont sein zwischen dem Subjekt und all dem anderen, das es nicht ist und doch braucht: als Lebensklima, tragfähiger und ertragreicher Boden, als Atmosphäre oder Wasser, die für uns Existenzraum und Elixier in dem Maße sind, wie wir sie darauf nicht reduzieren. So sehr der Mensch eine Unverträglichkeit gegen sich entwickelt, sobald er sich selber überlassen ist, so sehr gilt es darauf zu achten, im Gegenschwung wider die Klimakatastrophe die Natur als letzten Gott vor dem Untergang nicht zu verklären.