Unheimlich erfolgreich

Erfolgsphasen bekommen, je länger sie dauern, mit jeder zusätzlichen Verbesserung einen charakterlichen Effekt, der sie von einer Glückssträhne kaum unterscheidet. So wächst mit jedem Sieg, jeder Gewinnsteigerung nicht nur das Selbstbewusstsein einer Mannschaft oder Organisation (nicht immer das Selbstvertrauen), sondern auch die versteckte Befürchtung, es könne diese Serie alsbald reißen. Man wird sich selber unheimlich. Und erkennt, bei aller Leistung und deren Konsequenz, mit dieser Skepsis gegenüber dem anhaltenden Aufschwung an, dass sich in alles Gelingen etwas einmischt, was wir uns selber nicht zuschreiben wollen und vielleicht doch zuschreiben müssen. Und dass daher ein Fortschreiben nicht selbstverständlich ist. Die leise Angst, es könne aufhören, was sich da aufs Schönste angebahnt hat, die sich beschwörend niederschlägt in der Mahnung, es nicht zu übertreiben, sich auf schlechtere Zeiten vorzubereiten, demütig zu bleiben, dieser diskrete Unglaube resultiert aus einer tiefen Einsicht ins Allzumenschliche: Wir wissen, wie wenig wir auf uns zählen können, sobald es darum geht, dass man mit uns rechnet.