Veränderung

Grammatikalisch betrachtet, bedeutet die Vorsilbe „ver-“ in den meisten Fällen eine Veränderung, nicht selten gravierend und unwiderrufbar. Wer den Duden zur Hand nimmt, wird verblüfft feststellen, wieviele Wörter dieses Präfix haben: fünfzig Prozent aller Zeitformen sollen es sein und werden durch das „ver-“ mit etwas versehen, was die Sache von der Stelle rückt, verrückt. Es könnte lohnen, sie daraufhin zu befragen, was ihr Beitrag zu jener Bewegung ist, die wir als eine emphatische Weise des Wandels wahrnehmen, die Erneuerung. Sie aufzulisten, gibt vielleicht besser zu verstehen, was aus dürren Gründen substantivisch Innovation oder Transformation heißt. Sicher gehören zu ihr Einstellungen, die viel mit dem Vergessen oder dem Verlernen zu tun haben, nämlich der Routinen, dem Verlagern, Verbannen und Verschieben … etwa eines Akzents oder einer Perspektive. Und die eines immer voraussetzen, wenn Erneuerung gelingen will: dass man sich verliebt in das, was kommt.