Vertrautes Gespräch über Nichts

Dialogfetzen aus dem noch ungeschriebenen Roman

Sie: „Ich habe keine Geheimnisse vor dir. Echt.“
Er: „Ok. Dann erzähle mir. Alles.“
Sie: „Wie jetzt? Wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte.“
Er: „Das ist egal. Hauptsache, du hörst nicht auf, bevor du alles auf den Tisch gelegt hast.“
Sie: „Ist das jetzt ein Verhör?“
Er: „Im Gegenteil. Ich habe gehofft, nicht eine einzige Frage stellen zu müssen.“
Sie: „Ich komme mir blöd vor, einfach loszulegen. Bin nicht in Stimmung. Das geht nicht auf Knopfdruck.“
Er: „Ich glaube ja, dass ich ewig warten könnte, bis du mir auch nur eines deiner Geheimnisse darlegst.“
Sie: „Das ist eine Frage des Vertrauens, verstehst du, was ich meine.“
Er: „Glaube schon. Du willst mir sagen, dass ich mich vor dir nicht zu fürchten brauche. weil ich alles, was du tust, wissen könnte, auch wenn ich es nicht weiß.“
Sie: „Genau. Du triffst es auf den Punkt.“
Er: „Also vertraust du mir nicht?“
Sie: „Doch. Aber vielleicht hörst du auf, mir zu vertrauen, wenn ich dir alles offenbare, damit du mir vertraust.“
Er: „Das ist ganz schön spitzfindig. Ich habe auch so einen dialektischen Satz: Wer keine Geheimnisse hat vor anderen, hat die meisten Geheimnisse vor sich selbst.“