Was das Spiel entscheidet

Den Kampf zwischen Zufall und Notwendigkeit, dem Unvorhersehbaren und der Berechenbarkeit sieht man nirgends anschaulicher als im Fußball. Die Kugelform, mit der sich der Part menschlicher Extremitäten auseinandersetzen muss, der am wenigstens geeignet zu scheint für die Präzisionsbehandlung des Spielgeräts, sorgt dafür, dass letztlich den Ausgang der Auseinandersetzung zweier Mannschaften niemand vorauszusagen vermag. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, wer gewinnen wird, beschränkt zu kalkulieren ist, konzentriert sich der Wettkampf darauf, diesem Kontingenzförderer Ball nicht ausgeliefert zu sein und selber zum „Spielball“ seiner Schicksalhaftigkeit zu werden. Erfolgreich zu sein bedeutet, dass das Ich (der Spieler) das Launische des Es (die unberechenbare Kugel) so bezwingt, dass ein Wir (das Team) zum Zug und zu Spielzügen kommt, die einem zielsicheren Plan entsprechen. Zum ästhetischen Ideal arbeitet sich diese anstrengende Kunst heraus, wenn am Ende der Ball wie selbstverständlich durch die Reihen rollt. Denn wie lautet Dr. Kossuths Regel Nr. 1 im Roman des englischen Schriftstellers Joseph Lloyd Carr: „Man kann den Ball ohne Weiteres spielen, ohne auf seine Füße zu schauen. Frauen müssen beim Stricken auch nicht auf ihre Hände gucken.“*

* Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten, 41