Wen die Krise entlarvt

Jede Krise lässt sich auf eine Form reduzieren: Sie ist die in der Regel schmerzhafte Erinnerung an jene Wirklichkeiten, die allzu oft sträflich unbeachtet geblieben sind. Man kann sie verstehen, als brächte sich eine Welt zwingend zurück ins Gespräch, das mit seinen Verdrängungen und Träumereien, Fiktionen und falschen Einstellungen für sie keinen Raum mehr offengelassen hat. Der erste Gewinner in solchen Zeiten sind nicht die Versprechen auf bessere Momente – die werden, als meist trügerische, entlarvt –, sondern der Realitätssinn. Nur dass dieser Sieg des Lebensernsts nicht ausgekostet werden kann.