Wie oft werden wir noch wach?

Genau in einem Monat ist Weihnachten. Als könnten es die Mitgenossen und Nebenmenschen nicht erwarten, ergeht allenthalben das Signal, sich zu beeilen mit den Wünschen, die Pläne für die Feiertage ausgearbeitet offenzulegen, ein Depot mit Geschenken vorzuhalten, Zeit einzuräumen für all die Verabredungen, die noch unbedingt in diesem Jahr stattfinden müssen, das Haus lichtglänzend herauszuputzen, sich den Ärger aufzusparen für das nächste Jahr und das schönste Lächeln der Vorfreude aufzusetzen. Und jetzt schon nicht enttäuscht zu sein, wenn das alles nicht so gelingt wie erdacht. Dabei ist die Botschaft des Fests so ganz anders und schlicht: dem Lassen einen absoluten Vorrang einzuräumen vor dem Tun. Das mag verstehen, wer einen Gott erwartet, dessen Zugewandtsein so diskret und überwältigend ist, dass sich ihm nichts entgegnen lässt außer stille Dankbarkeit.