Zweckkollegenschaft

So manches Geschäftsmodell beruht darauf, sich Rat und Tat, Werk oder Dienstleistung „einzukaufen“, indem man den Wettbewerb um einen Auftrag so langwierig und ausführlich gestaltet, dass all die tiefen Einsichten, um die es bei der Problemlösung gehen soll, schon während des Kampfes um den lockenden Auftrag preisgegeben werden müssen. Wo der Bewerber nicht geizen darf mit seinen Inhalten und Methoden, geizt am Ende der Organisator dieser Konkurrenz um Arbeit. Er muss längst nicht mehr so viel zahlen, weil er etliches als eine Art Angeld schon bekommen hat. Das fördert nichts als die heimliche Verachtung derer, die sich als Lieferanten instrumentalisiert sehen, und stärkt den professionellen Zynismus jener anderen, die in ihrer Unverfrorenheit regelmäßig belohnt werden. Und es verdirbt die Qualität der Leistung, die nicht zuletzt entschieden beeinflusst wird vom Engagement, mit dem man sie ausführt und wertschätzt.