Das boshafte Gesicht der Freundlichkeit

Es gibt eine Freundlichkeit, die nichts anderes will, als das Gegenüber zu demütigen. Sie erscheint in der Variante einer Machtdemonstration, die den anderen ins Unrecht setzt, wenn er, aus nachvollziehbaren Gründen erregt, seinem Unmut zwar höflich, aber scharf Luft verschafft. Als ob es zum guten Ton gehören müsste, den sanften Ton immer anklingen zu lassen. Vornehm sollte man bleiben, ohne zuvorkommend sein zu müssen; verbindlich, ja, aber nicht vertraut.