Fehlende Worte

Dass Sprache nicht nur Wirklichkeiten schafft, sondern auf Realität sich auch bezieht, merkt sie in dem Moment, in dem ihr die Worte fehlen. Sie ist dadurch nicht sprachlos geworden, aber demütig gegenüber einer Welt, in der die Ereignisse gelegentlich zu groß sind, um sie in Begriffe zu fassen. Die Wendung: mir fehlen die Worte, beschreibt ein Empfinden, das sich zwar ausdrücken lässt, indem wir reden, dennoch weiß, dass über jeder Kommunikation die Interpretation steht. Sagen, was ist, ist schon schwer genug. Wissen, was es bedeutet, eine unendliche Aufgabe.