Im Schnee

Frisch gefallener Schnee, noch keine Spur zu sehen in der Landschaft. Es liegt eine Versuchung in der natürlichen Unberührtheit: die, der erste zu sein, dessen Tritte durchs Tiefe einen Pfad markieren. Und, wie in jeder Versuchung, die Scheu, Intaktes zu verletzen. Noch gibt es keinen Weg. Der entsteht erst, wenn wiederholt die immergleichen Schritte gegangen werden, die das Risiko eines Fehltritts minimieren. Wege sind Resultate der Anstrengung, risikoarm durchs Leben zu kommen. Sie finden sich dort, wo Menschen das Wagnis auf sich genommen haben, sich in zunächst unsicherem Terrain zu bewegen, vielfach und auf dieselbe Weise. Es ist die Bewegung der Beständigen. Wer nur das Neue sucht, schafft keine Wege, auch wenn er vorankommt.